Startseite » Reisen » Kunstreisen » Halbtagesfahrt nach Schwäbisch-Hall zum Rimini Altar in der Johanniterkirche
Die Kreuzigung Christi hat für das Christentum elementare Bedeutung. Es ist das Ereignis, dem Christen an Karfreitag gedenken. Das Kreuz ist das Symbol des Christentums an sich. Durch die Jahrhunderte widmeten sich Künstler immer wieder der Darstellung des furchtbaren Foltertodes.
Dies ist auch das Thema des sogenannten Rimini-Altars, eines der kunsthistorisch bedeutendsten und international renommiertesten Kunstwerke. Der Altar wurde 1913 für das Liebieghaus Frankfurt erworben und ist nun in der Johanniterkirche Schwäbisch Hall zu sehen. Seine Einzigartigkeit ist auch daran ablesbar, dass er für einen Großteil der Alabasterwerke des beginnenden 15. Jahrhunderts in zahlreichen, internationalen Museen und Kunstsammlungen namengebend ist. So finden sich weltweit Werke, die dem „Meister des Rimini-Altars“ und seiner Werkstatt zugeschrieben sind: etwa in Warschau, Berlin und München über Paris, London und Stockholm bis nach New York und Los Angeles.
Diese Popularität verdankt der Altar nicht nur seiner hohen bildhauerischen Qualität, sondern ebenso dem Umstand, dass es sich bei ihm um eines der umfangreichsten und am besten erhaltenen spätmittelalterlichen Figurenensembles aus Alabaster handelt. Das Zentrum des Ensembles bildet eine aus mehreren Blöcken gearbeitete, figurenreiche Kreuzigung Christi. Flankiert wird sie von jeweils sechs Aposteln. Die allesamt vollplastisch ausgearbeiteten und ehemals partiell farbigen Bildwerke entstammen einem Altar der Kirche Santa Maria delle Grazie in Rimini. Doch entstanden sie nicht in Italien, sondern um 1430 in einer auf Alabaster spezialisierten Werkstatt in den südlichen Niederlanden, möglicherweise in Brügge.
Die stark ornamental aufgefassten Bildwerke folgen noch weitreichend den formal-ästhetischen Idealen des sogenannten Schönen Stils, der aufgrund seiner europaweiten Verbreitung zwischen ca. 1370 und 1430 auch als Internationaler Stil bekannt ist. Doch in der realistischen Wiedergabe mancher anatomischer und physiognomischer Details, vor allem in der schonungslosen Beschreibung der gebrochenen und verrenkten Gliedmaßen der Schächer, ist zugleich ein stilistischer Wandel spürbar. Hier offenbart sich ein bis dato unbekanntes Interesse an Naturbeobachtung, welches sich auch in der damaligen niederländischen Malerei Jan van Eycks, Robert Campins oder Rogier van der Weydens beobachten lässt und wegbereitend für die neue Kunst der folgenden Jahrzehnte war.
Wir erleben den Rimini-Altar geführt. Anschließend haben wir noch genügend Zeit, um die aktuelle Ausstellung „Künstlerportraits. Die Fotosammlung Platen“ in der benachbarten Kunsthalle Würth auf eigene Faust zu erkunden. Die Rückreise ist gegen 18 Uhr geplant.
Kosten:
30 Euro pro Person für Mitglieder
40 Euro pro Person für Nichtmitglieder
Treffpunkt:
12.45 Uhr Hauptbahnhof Heilbronn, anschließend Bahnfahrt nach Schwäbisch Hall
Rückkehr Heilbronn: ca. 19 Uhr
Leistungen:
Bahnticket, Eintrittsgelder, Führungen, Trinkgelder
Anmeldung: ab sofort bis 23. März
Zu allen Fahrten können Sie sich im Kunstverein während der Öffnungszeiten telefonisch unter 07131/83970 oder per E-Mail unter reisen@kunstverein-heilbronn.de anmelden oder vormerken lassen. Nach dem Anmeldeschluss erhalten Sie die Bestätigung Ihrer Teilnahme per Post oder E-Mail. Mit dem jeweiligen Anmeldeschluss gelten Vormerkungen als verbindliche Anmeldung.
Und: Falls Sie auch nach dem Anmeldeschluss noch Zeit oder Lust zu einer Fahrt haben, fragen Sie gern im Kunstverein nach freien Plätzen
Kontakt
Allee 28 / Kunsthalle Vogelmann
D-74072 Heilbronn
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag:
11 bis 17 Uhr
Donnerstag:
11 bis 19 Uhr