Carina Brandes

Mother’s Tongue

22.09.2018 bis
25.11.2018

Im Zentrum der Arbeit von Carina Brandes steht ihre eigene Person, aber nicht im Sinne des Selbstporträts, sondern vielmehr als surreal anmutende Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Körper als Material der künstlerischen Produktion. In Settings mit unterschiedlichsten Objekten kehrt sie die Alltäglichkeit in eine Geschichte geheimnisvoller Begebenheiten um.

Carina Brandes arbeitet meist allein, ausschließlich mit analoger Fotografie. Als ehemalige Kunstturnerin betrachtet sie seit ihrer frühen Jugend ihren Körper als ein Medium, mit dem sie bildnerisch tätig sein kann. Dieser spielerische wie dynamische Ansatz in ihrer Arbeit macht deren besondere Qualität aus. Fragen nach dem Zusammenspiel von Körper, Empfindung, Subjekt und Objekt bilden eine feste Größe in der von feministischen Fragestellungen geprägten Kunst – wie wir sie etwa auch von Ana Mendieta über Maria Lassnig, Betty Tompkins bis hin zu Cindy Sherman kennen. Interessant ist aber hier, dass für einige zeitgenössische Künstlerinnen wie Carina Brandes, geboren 1983, die politische Implikation der feministischen Fragestellungen keine große Rolle mehr spielt, vielmehr agieren sie in einem Feld von surrealer Körperwahrnehmung, Mystik und Geheimnis.

Carina Brandes hat nun ihre Arbeit erheblich erweitert. War bisher die S/W-Fotografie auf Baryt-Papier ihr bevorzugtes Medium, vollzieht sie nun den Sprung in die Dreidimensionalität. Sie fixiert ihre Körperdarstellungen auf große Marmorplatten und Holzbalken.
So verbindet Carina Brandes nun ihren Körper mit diesen doch unterschiedlichen Materialien, um ihre Fragen nach Objekthaftigkeit, Subjekt, Körper und Empfinden nochmals neu in ihrem surrealen Ansatz zu diskutieren.