Armin Keplinger (geb. 1982 in Linz, lebt und arbeitet in Berlin) untersucht in seiner künstlerischen Arbeit die Wechselwirkungen und Überschneidungen von Material, Skulptur und Raum im analogen und digitalen Kontext. Dabei nutzt er die virtuelle Realität als eine Möglichkeit, den Skulpturbegriff zu erweitern, denn unabhängig von Schwerkraft und physikalischen Gesetzen kann Material im virtuellen Raum inszeniert werden.
Das Thema Glas spielt dabei in verschiedenen seiner Arbeiten eine bedeutende Rolle. So zeigt er in seinem Film IIII von 2014 das Aufeinanderprallen zweier Glasscheiben in einem Raum. Erst beim Zerspringen des Glases wird sichtbar, dass eine der beiden Scheiben digital aufgebaut ist. Die physikalische Kraft im analogen und ihre Simulation im virtuellen Raum treffen hier unmittelbar aufeinander. In der Ausstellung im Kunstverein Heilbronn wird sich Armin Keplinger auf das Material Glas beziehen.
Die Kunsthalle Vogelmann feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Dies ist Anlass für den Kunstverein Heilbronn und die Städtischen Museen zwei parallel Ausstellungen zum Thema Glas zur realisieren. Die Faszination für den Werkstoff Glas beginnt schon beim Herstellungsprozess, denn, vereinfacht gesagt, entsteht aus Sand in einem Transformationsprozess ein durchsichtiges, schimmerndes, edles Gebilde. Diese einzigartigen Eigenschaften des Materials haben viele Künstlerinnen und Künstler inspiriert, sich dem Glas als Werkstoff zuzuwenden. Mit der Einzelausstellung von Armin Keplinger präsentiert der Kunstverein Heilbronn eine Position, die sich mit den aktuellsten Fragen zu Material und dem Transformationsprozess zwischen Raum und Virtualität auseinandersetzt.
Die Ausstellung von Armin Keplinger im Kunstverein Heilbronn ist seine erste Einzelausstellung in einer Institution. 2021 erhielt Armin Keplinger für seine Arbeit den renommierten VR-Kunstpreis, bis zum 28. November waren seine Arbeit in der Gruppenausstellung „Out of Space“ in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.