Carl Ostendarp verfolgt in seinen Arbeiten eine Malerei, die sich mit Traditionen von Minimal, Pop Art und abstrakter Malerei wie Hard Edge oder Color Field auseinandersetzt und diese scheinbar gegensätzlichen Tendenzen miteinander verbindet. Motive aus der Comic Kultur, etwa die Zeichnungen von Don Martin für die Zeitschrift MAD oder die Filme von Fritz The Cat aus den 20er Jahren kommen als wichtige Referenzen in seinem Werk hinzu. Dieses Interesse an Grafik teilt er mit vielen KünstlerkollegInnen seiner Generation. Die visuelle Omnipräsenz der großen Marken durch ihre Logos oder die Motive der Lautmalerei im Comic, um hier nur diese zu nennen, wirken wie eine Muttersprache für die um 1960 geborenen Künstler. 1961 geboren lebt und arbeitet Carl Ostendarp heute in Ithaka, New York. Seit 17 Jahren ist er Professor an der Cornell University. Seine Ausstellungstationen reichen vom Museum Ludwig in Köln über das MMK in Frankfurt, vom RISD Museum in Providence bis zum Aldrich Museum of Contemporary Art in Providence. Trotz seiner intensiven Ausstellungstätigkeit wird sein Projekt im Kunstverein Heilbronn die erste umfangreiche Einzelpräsentation seiner Arbeit in einer Institution in Deutschland sein. Er wird Wandarbeiten realisieren, Papier- und Leinwandarbeiten zeigen. Dabei sind seine Ausstellungen stets wie Gesamtinstallationen konzipiert. Die Wandarbeiten beziehen sich auf die vorhandenen Räume, und alle Arbeiten korrespondieren untereinander. Große Wellen als Wandbilder lassen eine Anmutung von Landschaft entstehen. Die lautmalerischen Sprachbilder flimmern zwischen Lesen und Schauen. Musik gehört dabei zu seinen besonderen Interessen, und nicht von ungefähr drängt sich bei seinen Installationen und Zusammenstellungen der einzelnen Motive und Techniken der Gedanke an Musik und Rhythmus auf. Die Sprachbilder spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, sind auf ihnen doch lautmalerische Ausdrücke gemalt, die das Aussprechen evozieren. Zum Schauen und Lesen kommt also auch noch das Hören dazu. Dass dies manchmal auch Schmerz oder Widerwillen wie bei ARGH, MMP, oder ECH sein kann, passt in das changierende seiner Arbeit zwischen heiterer Darstellung und kritischem Untergrund. Denn geht es ihm in seinen Installationen darum, wie er selbst sagt, um nichts weniger als einen Ausdruck für soziale, politische und psychologische Befindlichkeiten unserer Gesellschaft zu finden.