Felix Kiessling

Quitte Eisen Soda

27.01.2023 bis
16.04.2023
Eröffnung: Do., 26. Januar, 19 Uhr

For english version please scroll down

Felix Kiessling (*1980 in Hamburg, lebt und arbeitet in
Berlin), bringt die Welt zum Klingen. Im dynamischen und komplexen
Zusammenspiel aus Sound, Licht, Farbe, Found Objects und Datenverarbeitung kreiert der Künstler ein Ensemble, das schwer fassbare kosmische Phänomene auditiv und visuell in Echtzeit übersetzt.

Mit kinetischen Skulpturen, einem selbstspielenden Kontrabass und Drumsticks aus Eichenästen, gelingt es dem Künstler, die sogenannte Schumann-Niederfrequenz sowie globale Erdbebenparameter sichtbar zu machen und damit den Takt der Welt zu visualisieren.

In der medialen Zusammenführung von Gemälden aus Sprüh- und Kunstharz basiertem Farblack auf Leinwand, einem grün-bläulich schimmernden gegenstandslosen LED-Wandobjekt das den Titel Grüne Sonne trägt und zwei weiteren Licht-Arbeiten, die in
Echtzeit weltweite Blitzvorkommen einer Wetterkarte abbilden, entfaltet sich ein Licht-und Klangraum als Labor der Sinne.

Spielerisch angeeignete technologische Funktionen ergründen das Unsichtbare, den verborgenen Sinn und widmen sich der Erforschung von Umweltkräften mittels ausrangierter Objekte wie einem Autowrack.

Der Blick auf unsere Um-Welt, die den Menschen im Anthropozän – durch die anhaltend rücksichtslose Ausbeutung der Ressourcen – umgibt, wird mit einem daraus resultierenden, desillusionierten Lebensgefühl zusammengeführt und entwirft folglich Bilder von einem Prozess, der zu kollabieren droht.

In der visuellen Vielfalt und Fülle entwickelt Felix Kiesslings ortsspezifische Installation eine konfuse Dynamik im Raum, die der Frage nachgeht, wie sich Verschleiß, Zerstörung und die Absurditäten unseres Alltags auf Grundlage diverser methodischer Betrachtungen beschreiben, verstehen, zusammenführen oder argumentum e contrario zweckentfremden lassen.

Quitte Eisen Soda skizziert in ihrer experimentellen Anlage neuartige, ‚glokale‘ Perspektiven, die einen empathischen Blick auf den urbanen Stadtraum im Kontext eines geschlossenen Kreislaufsystems liefert.

Als Echtzeitkonzert entwickelt die Ausstellung eine Partitur, die weder in künstlerischer noch menschlicher Hand liegt. Die innere Komplexität der Welt, die hinter der Erscheinungsform steht, wird als lautes Spektakel beleuchtet und erfahrbar gemacht.

Um mit Bruno Latour zu sprechen, ist es die Welt, die musiziert, sich Gehör verschafft und die BesucherInnen des Museums zu Neuerfahrungen, Neuverknüpfungen und Re-Identifikationen mit unserem Planeten und dessen scheinbar nutzlosen und kaputten Überbleibseln einlädt.

Felix Kiessling (*1980 in Hamburg, lives and works in
Berlin), makes the world resonate. In a dynamic and complex combination of sound, light, color, found objects and data processing, the artist creates an ensemble that transposes aurally and visually elusive cosmic phenomena in real time.

With kinetic sculptures, a self-playing doubl bass and drumsticks made from oak branches, the artist succeeds in making visible the so-called Schumann resonance as well as global earthquake parameters, thus. and thus visualize the beat of the world.

In the medial merging of paintings of spray and resin based paint on canvas, one green-bluish shimmering non-objective LED wall object titled Green Sun and two further light works, which show lightning occurrences of a weather map in real time, a light and sound space unfolds as a laboratory of the senses.

Playfully appropriated technological functions fathom the invisible, the hidden meaning; they are devoted to the exploration of environmental forces by means of discarded objects, such as a wrecked car. The view of our environment that surrounds humans in the Anthropocene – due to the ongoing ruthless exploitation of resources – is brought together with a resultant disillusioned attitude towards life, and consequently generates images of a process that is about to collapse.

In a visual diversity and abundance, Felix Kiessling’s site-specific installation develops a confused dynamic in space that explores the question of how wear and tear, destruction, and the absurdities of our everyday life might be described, understood, brought together, or conversely be misappropriated on the basis of diverse methodological considerations.

Quitte Eisen Soda in its experimental installation sketches novel, ‘glocal’
perspectives that provides an empathetic view of urban city spaces in the context of a closed-loop system.

As a concert in real time, the exhibition develops a score that falls neither within artistic nor human control. The inner complexity of the world underlying the form of appearance is revealed and made tangible as a loud spectacle.
In the words of Bruno Latour, it is the world that makes music, makes itself heard, inviting the visitors of the museum to re-experience, re-connect and re-identify with our planet and its seemingly useless and broken remnants.

Hier auch die Termine:

Mittwoch, 8. Februar, 17 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Matthia Löbke
Eintritt und Führung kostenfrei

Dienstag, 28. Februar, 12.30
Kunstpause – die Kurzführung während der Mittagspause
Eintritt und Führung kostenfrei

Mittwoch, 8. März, 19 Uhr
Heilbronner Architekturgespräche I Zukunft bauen
Dr. Stefanie Weidner, Werner Sobek/Kopenhagen
Hybrid-Veranstaltung
Anmeldung und Registrierung über www.heilbronner-architekturgespraeche.de

Donnerstag, 9. März, 17 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Matthia Löbke
Eintritt und Führung kostenfrei

Dienstag, 14. März, 12.30 Uhr
vhs im Kunstverein
Zwei im Blick – Zwei Arbeiten der Ausstellung stehen im Fokus der Betrachtung.
Eine Kooperation der Volkshochschule Heilbronn mit dem Kunstverein Heilbronn.
Wir erbitten eine Anmeldung über: Volkshochschule Heilbronn, Tel: 07131 – 99650 oder
Mail: info@vhs-heilbronn.de
Eintritt und Führung kostenfrei