Richard Hawkins

Malerei

19.09.2003 bis

Ende der 90er Jahre sorgte Richard Hawkins (geboren 1961, lebt und arbeitet in Los Angeles) mit den sogenannten „Disembodies Zombies“ für Furore. Es sind Bilder von Männerköpfen, vom Körper getrennt, aus deren Hals Blut trieft. Diese Collagen wurden von der Kritik in ein Themenfeld der Zerstörung von Schönheit als auch der Auseinandersetzung mit dem „Nicht-Realen“ eingeordnet.

Seit etwa drei Jahren hat sich Richard Hawkins der Malerei zugewandt. Die Bilder haben wenig mit den früheren Collagen gemein, doch changieren auch sie in einem Bereich des Nicht-Realen. Weder gegenständlich noch abstrakt vermitteln sie zwischen Formen, Farben und Zitaten. Hawkins rekurriert dabei zum einen auf kunsthistorische Themen – etwa der Malerei der 50er und 60er Jahre in Amerika, deren Formensprache in seinen Bildern immer wieder auftaucht, ohne sie direkt zu zitieren. Andererseits bezieht er sich mit seinen Arbeiten auf allgemeine historische Inhalte. So trägt etwa ein Bild den Titel „Telstar“, ein Hinweis auf den ersten Satelliten, der Europa und Amerika zu Beginn der 60er Jahre via Bildschirm miteinander verband.
Diese Verschränkung mit historischen oder kunsthistorischen Inhalten gibt den Arbeiten eine zusätzliche Facette der sich zwischen Realität, Fiktion und Kunst bewegenden Bilder.

Der Kunstverein Heilbronn präsentierte erstmals in einer Institution in Europa einen Blick auf 24 Bilder aus den Jahren 2000 bis heute.

Publikationen:
Das Bild als Oberfläche für nomadisierende Ideen, Andreas Sommer, Heilbronner Stimme, 19.09.03
Von Zombie-Objekten zu Purpurrot-Bildern, Leonore Welzin, Rhein-Neckar-Zeitung, 24.09.03