Kalin Lindena
Die Wiederholung - Ein Gehtanz
Kalin Lindena wird im Kunstverein Heilbronn neue Skulpturen, eine Installation, Zeichnungen und Collagen sowie ein Wandbild, das sie zusammen mit Martin Neumaier vor Ort realisiert, zeigen.
Die 1977 in Hannover geborene Künstlerin hat in Braunschweig bei Walter Dahn studiert. Ihre Arbeiten können einer derzeit unter dem Begriff Unmonumental diskutierten Auffassung skulpturaler Inszenierung zugerechnet werden. Sind sie doch Ausdruck sehr persönlicher Gefühle, Stimmungen, Erinnerungen und aus Fragmenten entstanden, die zu Bildern zusammengefügt scheinen. Dabei werden die Arbeiten aus verschiedensten, zumeist sehr einfachen Materialien und Fundstücken gefertigt, bei Kalin Lindena insbesondere auch aus Papier, das sie klebt, faltet oder reißt und mit Pastellkreide, Acryl, Grafit oder Aquarellfarbe bemalt. Dabei entstehen, etwa wie bei der Arbeit „Dior“, Figuren, die schon selbst wie Modelle wirken und, wie es der Titel nahe legt, den Prozess und sein Endprodukt, das fertige Kleid, visualisieren.
Grundsätzlich könnte man also sagen, dass das Fragmentarische im Unmonumental nicht mehr in einem postmodernen Prozess der Dekonstruktion entsteht, sondern in einem emotionalen Raum. Große Inszenierungen sind das Produkt, Bühnen, auf denen auch Tanz und Musik in den skulpturalen Gestalten zur Aufführung kommen könnte.
Zuweilen entstehen Arbeiten von Kalin Lindena aber auch in einem völlig offenen Arbeitsprozess, der sofort einleuchtet, wenn man bedenkt, dass sie mit Graffiti begonnen hat. Jetzt schickt sie beispielsweise an Martin Neumaier eine begonnene Zeichung, die er bearbeitet und ihr zur Fortführung wieder zurückschickt.
In der Arbeit von Kalin Lindena verbinden sich also Offenheit, Individualität und Dialog miteinander.