Gert und Uwe Tobias
Nichts brennt an nichts kocht über
Mit ihren großformatigen Holzdrucken zählten die Zwillingsbrüder Gert und Uwe Tobias 2005 zu den jüngeren Shootingstars der Kunstszene. Dabei beschäftigten sie sich mit historischen Bildtraditionen, mit Folklore und Ornamentik sowie Brauchtum und Tradition, indem sie einen ersten umfangreichen Bildzyklus ihrer und Graf Draculas gemeinsamer Heimat Transsylvanien widmeten, der ihre Eltern 1985 den Rücken gekehrt haben. Heute wendet sich ihr Blick vorzugsweise in die neue Heimat, auf westliche Bildtraditionen und kunstgeschichtliche Vorlagen.
Sie haben dabei eine spezielle Technik des Holzschnitts entwickelt: Jedes einzelne Element des Drucks wird, ausgehend von der zeichnerischen Vorlage, aus Holz zugesägt und anschließend Schicht für Schicht, Farbe für Farbe, von Hand gedruckt. So wird aus den kleinformatigen Einzelteilen ein großes Ganzes zusammengesetzt. Dabei entstehen Arbeiten von intensiver Farbigkeit und Expressivität, voller Humor und Lebendigkeit. Die Kritik feiert in den Gebrüdern bereits die zeitgenössischen Erneuerer des Holzdrucks. Ihre erste große Einzelpräsentation von Werken richtete im letzten Jahr das UCLA Hammer Museum in Los Angeles aus. In diesem Jahr sind sie Preisträger des HAP Grieshaber Preises. 2007 realisieren sie ein Projekt im Museum of Modern Art in New York. Der Kunstverein Heilbronn zeigt die Arbeiten der beiden Künstler als erste Institution in Europa in einer Einzelausstellung. Gert und Uwe Tobias zeigen in Heilbronn 16 Holzschnitte sowie skulpturale Objekte und Zeichnungen.
Publikationen:
Draculas Drucker, Ingeborg Wiensowski, Kultur-Spiegel 4/2007
Das Kuriose in der Perfektion, Claudia Ihlefeld, Heilbronner Stimme, 23.03.2007